Wir liegen in der fast rundum geschlossenen Vathi-Bucht der Kykladen-Insel Sifnos. Heute Morgen sind wir in der Ormós Despothikos vor der Insel Antiparos aufgebrochen. Die Nacht war für alle Besatzungsmitglieder unserer Segelyacht "Enigma" sehr erholsam und auch Carsten, der bislang kaum Schlaf gefunden hatte, kam heute ausgeruht zum Frühstück in den Salon. Er steuerte unser Boot heute den ganzen Tag und endlich auch ein langes Stück "hart am Wind", wie er es sich schon vor Monaten bei den Vorgesprächen gewünscht hatte. Das Wichtigste: Die Crew hat ihr "Fock-Trauma" von vorgestern überwunden.
Es ist der Morgen nach der letzten Nacht im Hafen von Naxos. Von nun an werden wir nur noch Ankern. Frischwasser, Proviant und die Batterien sind aufgefüllt. Alle Manöver sind vorbesprochen. Wir haben Rückenwind und kommen sehr gut voran. Doch plötzlich verklemmt sich die Vorschot in den Wanten und wir sind nicht mehr manövrierfähig. Das Problem ist schnell behoben und die stressige Situation bewältigt. Wir segeln nur noch mit Großsegel weiter und geraten bald in der Landabdeckung von Naxos in eine Flaute. Unter Motor fahren wir ein in die Bucht von Livadi auf der Insel Iraklia, wo kristallklares, türkisfarbenes Wasser für die Mühen dieses Segeltages belohnt. Der Anker liegt ausgezeichnet und wir verbringen eine bezaubernde Vollmondnacht auf dem Meer.
Heute herrscht auf See Starkwind und wir bleiben in der Marina. Ein Freund, der auf der Insel lebt, holt uns mit seinem Auto ab und zeigt uns die Insel. Oben in den Bergen liegt der malerische Ort Aperathos, wo er immer in einer kleinen traditionellen Bäckerei sein Brot kauft und wir versorgen uns dort ebenfalls mit Brot für die kommenden Tage auf See.