Reisetagebuch

Im Rachen der Urzeit: Ein Moment zwischen den Zähnen des Megalodons im Grand Aquarium Saint-Malo.

Bretagne: Geheimnisse der Meere

Die Erde ist wie ein Haus mit 100 Zimmern – und wir kennen nur etwa 34 davon. Fast alle übrigen Räume liegen unter Wasser: Rund 70 % unseres Planeten sind von Ozeanen bedeckt, doch nur ein Bruchteil davon wurde bisher erforscht.

Das Grand Aquarium in Saint-Malo öffnet die Tür zu dieser verborgenen Welt. Hier erleben Besucherinnen und Besucher die Wunder der Tiefsee, begegnen leuchtenden Quallen, majestätischen Rochen und farbenfrohen Riffbewohnern – ohne abtauchen zu müssen.

Ein Rundgang durch das Grand Aquarium

Das Aquarium ist in Themenbereiche unterteilt, die durch unterschiedliche Klimazonen und Meerestiefen führen – vom tropischen Korallenriff bis zum geheimnisvollen U-Boot des „Nautibus“.

Ein Highlight ist das 360°-Rundumbecken, in dem Haie, Meeresschildkröten und Zackenbarsche majestätisch ihre Kreise ziehen. Besonders eindrucksvoll: Der gläserne Tunnel, der einen mitten durch das Reich der Raubfische führt.

Der interaktive Bereich „Touch Pool“ lädt dazu ein, Tiere wie Seesterne und Rochen behutsam zu berühren – ein besonderes Erlebnis für Kinder und neugierige Erwachsene.

Und wer Abenteuer sucht, darf sich eine Fahrt mit dem Nautibus nicht entgehen lassen: Ein Tauchsimulator, der virtuelle Unterwasserfahrten ermöglicht – fast wie im echten Ozean.

Ein Ausflug, der den Horizont erweitert

Das Grand Aquarium von Saint-Malo ist mehr als ein Ausflugsziel. Es ist eine Einladung, unseren Planeten neu zu entdecken – und die Räume zu betreten, die uns bislang verschlossen blieben.

Bei Springtide steigt der Wasserspiegel in Saint-Malo um bis zu 13 Meter – ein beeindruckendes Naturschauspiel, das Aufmerksamkeit verlangt.

Saint-Malo: Tanz der Gezeiten

Wenn Erde, Mond und Sonne bei Neu- oder Vollmond exakt in einer Linie stehen, wirken ihre Gravitationskräfte gemeinsam auf die Wassermassen der Erde ein. Dieses Zusammenspiel führt zu einer sogenannten Springtide, bei der der Unterschied zwischen Ebbe und Flut besonders groß ist. In Saint-Malo, wo der Tidenhub ohnehin zu den höchsten in Europa zählt, kann dieser Unterschied dann bis zu 13 Meter betragen.

Das Refektorium der Abtei auf dem Mont Saint Michel: ein lichtdurchfluteter Ort der Stille, an dem die Mönche in Gemeinschaft und Schweigen ihre Mahlzeiten einnahmen.

Home Office auf dem Mont-Saint-Michel

Weltkulturerbe-Home-Office heute Vormittag im Refektorium der Klosterinsel Mont-Saint-Michel. Hier schneide ich gerade die neueste Podcast-Folge während japanische Reisegruppen an mir vorbei defilieren und mich für das Aufsichtspersonal halten.