In der Nacht hatte ich furchtbare Halsschmerzen. Es kann sein, dass ich mir im Kapselhotel in Singapur Corona eingefangen habe. Bei der letzten Corona-Infektion fühlt sich das nämlich genauso an. Zum chinesischen Neujahrsfest sind viele Chinesen in Singapur unterwegs gewesen, von denen die meisten wegen des knallharten Lockdowns in China noch nie mit Corona konfrontiert waren und nun mit hohen Infektionszahlen umherreisen.
Vielleicht waren es aber auch die eiskalten Stunden auf der Fähre. Oder beides. Auf jeden Fall bin ich krank.
Heute Morgen um neun holt mich Roni mit seinem Motorrad ab. Mit ihm zusammen will ich mir heute einiges in der Umgebung von Bukittingi ansehen. Ich habe meinen eigenen Helm dabei und bin gut für eine Motorradtour ausgerüstet. Roni schlägt vor, dass wir heute aber kein Kulturprogramm machen, sondern uns die größten Blumen der Welt anschauen, von denen einige Sorten hier in der Gegend wachsen.
Ich bin im Bamboosa Guesthouse in Bukittingi untergekommen. Es ist eigentlich kein Guesthouse, sondern wohl eher ein Homestay. Zwei Schlafzimmer sind wohl zu vermieten, eines davon habe ich. Ich putze aber erst mal Zähne, dusche und verkrieche mich ins Bett, um den dringend benötigten Schlaf nachzuhole , den ich heute Nacht auf der Busfahrt nicht bekommen habe. Tief und fest schlafe ich bin die Muezzine, es sind bestimmt ein halbes Dutzend in der Umgebung, um halb eins über Lautsprecher eine halbe Stunde zum Gebet rufen. Ich habe meine besten Ohrenstöpsel drin und trotzdem kann man so nicht schlafen. Morgen früh um kurz nach fünf werden sie das wieder tun und dann eine gute Stunde später nochmal. Das wird sich in meiner Zeit in Indonesien auf Sumatra nicht ändern. Ich will ja noch nach Banda Aceh hoch, dort gilt die Scharia und die Muezzine werden bestimmt nicht weniger.