Gestern Abend habe ich noch versucht im Ort etwas zu Abend zu essen und eine indonesische SIM-Karte für mein Handy zu bekommen. Nur eines davon ist mir gelungen. Ich bin auf eine neue indonesische Variante einer Suppe gestoßen, von der ich hoffe, dass sie mir auf dieser Reise am besten täglich begegnet. Sie heißt Bakso. Bakso heißt auf Deutsch Bällchen. Es ist also eine Nudelsuppe mir Rindfleischbällchen, die in vielerlei Weise und Größe hergestellt werden.
Das kleine bisschen Luxus, nämlich ein breiteres Bett in meinem Kapselhotel, konnte ich gar nicht richtig genießen. Denn nachts um halb zwei viel eine rücksichtslose Horde südamerikanischer Frauen ein, die rupolterten und plärrten, als gehöre ihnen der Schlafraum. Mit diesem Kapselhotel war ich auch echt durch. In Japan fand ich sie so angenehm, aber dort waren ebe auch Japaner, die viel rücksichtsvoller sind. Mit der lauten, unbedachten Art von uns aus dem Westen, kommt man sich in so einem Kapselhotel mehr vor wie in einer Lagerbarracke. Überall fliegt der Müll rum.
Kapselhotels sind in Japan so angenehm wegen der Japaner und ihrer diskreten Rücksichtsnahme. In meinem Kapselhotel in Singapur sind aber vor allem Leute aus dem Westen. Gerade stürmt nachts um 1:30 Uhr eine Herde Südamerikanerinnen in den Schlafraum und führt sich auf, als wären sie allein. Ich muss eh aufs Klo und will ihnen eine empörte Moralpredigt über Nachtruhe halten, aber beim Rauskriechen aus meiner Kapsel schlage ich mir so den Hinterkopf an, dass ich fast K.O. gehe, meine Autorität sich augenblicklich in Luft auflöst und ich schweigen mit Sternen vor den Augen an ihnen vorbei in den Waschraum schleiche.