Reisetagebuch

Kapselhotel in Singapur

Aufwachen im Schrank

Singapur - Gestern Morgen bin ich in einer Hütte an einem einsamen Strand im Südchinesischen Meer aufgewacht. Heute wache ich gewissermaßen in einem Schrank in Singapur auf. Ich habe mich lange umgeschaut, wo ich hier in Singapur eine gute Übernachtungsmöglichkeit finde. Das ist eine Herausforderung, denn mein Besuch in Singapur fällt zusammen mit dem Chinesischen Neujahrsfest, so dass die Preise der Hotels in den kommenden Tagen in die Höhe schießen. Für eine Nacht in einem mittelmäßigen Hotel kann ich so viel ausgeben, wie für die Hütte, die ich die ganze letzte Woche gemietet hatte. Deswegen habe ich mich hier in Singapur dazu entschieden in einem sogenannten Kapselhotel zu übernachten.

Reisewissen:

Mehr lesen zu Kapselhotels

Mitternächtliche Erkenntnis

Dieser eine intensive Moment in Äquator-Nächten, meist kurz nach Mitternacht, wenn man gewahr wird, dass man JETZT das Mosquitonetz aufhängen muss, wenn man diese Nacht überstehen will.

Ahndung der Ungeduld

Ich bin an Malaysias Ostküste angekommen. In der wenig liebenswürdigen Stadt Kuantan postieren sich gleich zwei Kellner neben mir am Tisch und klicken unablässig mit ihren Kugelschreibern in der ungeduldigen Erwartung, dass ich nach einer Minute schon weiß, was ich essen möchte. Lange starre ich in die Speisekarte, denn zur Ahndung dieser Dreistigkeit rezitiere ich im Kopf dreimal Schillers "Kraniche des Ibykus" (23 Strophen), um dann das grüne Curry zu bestellen, für das ich mich schon nach zehn Sekunden entschieden hatte.

Jessica Welt

Seit etwa drei Jahren lasse ich auf meinen Reisen einen GPS-Tracker mitlaufen und füge alle zurückgelegten Routen in diese Karte ein. Strecken, die ich auf dem Landweg zurückgelegt habe, kennzeichne ich orange, welche, die ich zu Fuß gelaufen bin in grün und die, die ich auf dem Wasser per Boot oder Schiff bewältigt blau.