Reisetagebuch

Amarillo by Morning

Heute beginnt meine Roadtrip durch Texas. Das Auto ist mit reichlich Wasser und noch mehr Dr. Pepper-Limonade beladen. Die Strecke habe ich auf Google Maps ausgekundschaftet. 340 Meilen, also etwa 545 Kilometer liegen heute vor mir. Mein Ziel: Die Stadt Amarillo im sogenannten Texas Panhandle, was frei übersetzt so viel bedeutet wie „Pfannenstiel von Texas“. Auf der Landkarte ragt nämlich ein kleines Stück Texas in die Bundestaaten New Mexico und Arizona hinein, so dass dieses Stück ein wenig so aussieht wie ein Griff, der an Texas dran ist. 

Fort Worth - Stockyards, Flugzeugmuseum, Fred's Texas Cafe

Gestern hat es leider nicht geklappt das Auto abzuholen, das ich bei der Autovermietung reserviert hatte. Heute Morgen habe ich aber gleich angerufen und Bescheid gesagt, dass ich komme und es abhole. Mein Motel hat nicht die besten Bewohner. Ein ziemliches Gesindel hat sich hier teilweise eingemietet und heute früh hat sich gleich ein schwarzes Paar auf der Straße schreiend geprügelt. Ich nin mit einem Uber-Taxi zur Autovemietung gefahren und habe einen schönen, nagelneuen Mazda bekommen. Aber weil ich das Auto gestern nicht abgeholt habe, haben sie mir gleich mal 190 Euro aufgeschlagen. Weil sich angeblich die Preise geändert haben. Das ist Halsabschneiderei und die Autovermietung Budget kann mir ab jetzt gestohlen bleiben.

In den Fort Worth Stockyards

Um 8 Uhr morgens macht die Autovermietung auf und um 7 Uhr 59 stehe ich bei denen wieder vor der Tür und erkläre, dass ich mein Auto gestern nicht abholen konnte, weil zur Abholzeit schon geschlossen gewesen sei. Die Budget-Mitarbeiterin geht mit keinem Wort darauf ein und verzieht auch keine Miene. Das Auto sei noch da und ich könne es jetzt haben. Aber: Das sei wie mit den Flügen. Da gebe es auch tagesaktuelle Preise, die mal höher mal niedriger seien. Und heute sei der Preis für mein Auto um 200 Dollar höher als gestern. Das ist natürlich glattweg Betrug, denn ich habe ja eine Reservierung für einen ganz anderen Preis. Für den werde ich das Auto aber nicht bekommen. Die Alternative wäre die Buchung zu stornieren und weiter für teures Geld mit dem Uber auf der Suche nach einem Mietwagen durch Fort Worth zu fahren. Mit knirschenden Zähnen und in den Taschen geballten Fäusten gehe ich auf diese Erpressung ein, schwöre aber insgeheim Rache.

Jessica Welt

Seit etwa drei Jahren lasse ich auf meinen Reisen einen GPS-Tracker mitlaufen und füge alle zurückgelegten Routen in diese Karte ein. Strecken, die ich auf dem Landweg zurückgelegt habe, kennzeichne ich orange, welche, die ich zu Fuß gelaufen bin in grün und die, die ich auf dem Wasser per Boot oder Schiff bewältigt blau.