Freiwilliger Arbeitseinsatz in Montmédy – Erinnern, gestalten, verbinden

Freiwilliger Arbeitseinsatz in Montmédy – Erinnern, gestalten, verbinden

Eine Woche lang war ich als ehrenamtliche Teamleiterin mit 29 Freiwilligen aus ganz Deutschland in Montmédy im Einsatz. Wir haben gepflegt, gestaltet, gelernt – und erlebt, wie wichtig Erinnerung und internationale Begegnung gerade heute sind.

Vom 13. bis zum 20. Juli 2025 habe ich als ehrenamtliche Teamleiterin einen freiwilligen Arbeitseinsatz des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Montmédy geleitet. Mit mir waren 29 Teilnehmende zwischen 17 und 87 Jahren aus allen Regionen Deutschlands vor Ort – von der Nordsee bis zu den Alpen. Uns alle verband der Wunsch, aktiv zur Erinnerungskultur und zu einem geeinten Europa beizutragen.

Unser zentraler Arbeitsort war der deutsche Soldatenfriedhof von Montmédy. Er wurde 1922 angelegt, später vom Volksbund übernommen und erweitert. Heute ruhen dort über 850 deutsche Soldaten des Ersten Weltkriegs – viele von ihnen wurden aus der Umgebung hierher umgebettet. Der Friedhof liegt unterhalb der Festungsstadt Montmédy in ruhiger Hanglage – ein würdevoller und stiller Ort des Gedenkens.

Wie so oft bei unseren Einsätzen wurden wir auch diesmal tatkräftig von der Bundeswehr unterstützt
Wie so oft bei unseren Einsätzen wurden wir auch diesmal tatkräftig von der Bundeswehr unterstützt

Unsere Aufgaben waren vielseitig:
Ich habe mit der Gruppe Pflasterwege ausgebessert, beschädigte Abschnitte der Natursteinmauer neu aufgemauert, Unkraut entfernt, den Altar verfugt, Kreuze gereinigt sowie Namensplatten gesäubert und frisch lackiert.

Auch auf dem städtischen Friedhof waren wir im Einsatz – am deutsch-französischen Grabmal, das besonders symbolisch für die gemeinsame Geschichte steht. Dort haben wir die Flächen mit Vlies und Split neu gestaltet und die Inschriften auf den Tafeln nachgezogen.

Neben der praktischen Arbeit war auch das Rahmenprogramm ein bedeutender Teil dieser Woche:
Dank der Unterstützung von Bürgermeister Jean-Luc Lavergne und der Stadtverwaltung konnten wir die Zitadelle von Montmédy besuchen und an einer beeindruckenden Führung teilnehmen. Am französischen Nationalfeiertag, dem 14. Juli, hat uns Pierre Lenhard ein spannendes Exkursionsprogramm rund um Verdun ermöglicht – mit vielen historischen Einblicken und bewegenden Momenten.

Wie so oft bei unseren Einsätzen wurden wir auch diesmal tatkräftig von der Bundeswehr unterstützt: Ein Bus mit Fahrpersonal stand uns zur Verfügung, ebenso ein engagiertes Küchenteam, das uns die ganze Woche über bestens versorgt hat. Dafür bin ich sehr dankbar.

Auch der Regen hielt uns nicht auf – am einzigen nassen Tag unseres Einsatzes arbeiteten wir einfach unter Planen weiter.
Auch der Regen hielt uns nicht auf – am einzigen nassen Tag unseres Einsatzes arbeiteten wir einfach unter Planen weiter.

Das Wetter meinte es überwiegend gut mit uns – nur ein Tag war verregnet, ansonsten konnten wir bei angenehmen Temperaturen im Freien arbeiten.

Für mich war diese Woche in Montmédy mehr als ein Arbeitseinsatz. Es war eine Woche voller Begegnungen, Gespräche und geteilter Verantwortung. Die Anteilnahme und Unterstützung unserer französischen Gastgeberinnen und Gastgeber haben mich tief bewegt – so sehr, dass mir bei meiner Abschlussrede für einen Moment die Stimme versagte.

Montmédy hat mir erneut gezeigt, wie viel Kraft im gemeinsamen Erinnern steckt. Und wie wertvoll es ist, sich füreinander Zeit zu nehmen – über Grenzen, Generationen und Sprachen hinweg.

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