Nach zwei Übernachtungen nahe Göttingen steht heute die Anreise zum nächsten freiwilligen Arbeitseinsatz des Volksbunde Kriegsgräberfürsorge ins niederländische Ysselsteyn auf dem Plan. Die Wettervorhersage hatte angekündigt, dass er Tag feucht werden würde und ein Blick aus dem Fenster sagt, dass das stimmt. Ich packe meinen Koffer an das Motorrad. Es war unvernünftig, nicht beide Koffer mitzunehmen. Beim Fahren merke ich kaum einen Unterschied. Die Rechtskurven, wo der Koffer dran ist, fallen vielleicht etwas einfacher als die Linkskurven.
Ich habe aber einfach nicht genug Platz für meine Kleidung und muss alles stopfen. Am Navigationsgerät wähle ich nun die Einstellung „Kürzeste Zeit“ und gestatte auch eine Routenplanung über die Autobahn. Als Ankunftszeit wird mir 17:30 angezeigt, aber ich weiß, dass sich das noch nach hinten verschieben wird. Tatsächlich ist dann die A44 vor Dortmund gesperrt, ich muss ins Münsterland ausweichen und verliere fast eine Stunde. Eine weitere halbe Stunde verliere ich durch einen Tankstopp an einer Tankstelle mit Bezahlautomaten. In den Niederlanden begrüßt mich eine tiefschwarze Wolke mit einem Regenschauer, während gleichzeitig aber noch die Sonne scheint. Um 19 Uhr komme ich an der Jugendherberge der Kriegsgräberstätte Ysselsteyn an. Die anderen aus dem Team dieses freiwilligen Arbeitseinsatzes sind schon da, haben gekocht und es gibt ein tolles Chili con Carne. Hätte ich das verpasst wäre ich wirklich traurig gewesen. Untergebracht bin ich in einem Holzhaus, das drei Vierbettzimmer hat. Ich habe ein Zimmer für mich allein. Nebenan schläft ein netter älterer Hamburger. Das Bad teilen wir uns. Ich denke mit soviel Platz lässt es sich zu zweit ganz gut aushalten.