Reisetagebuch

Italien: Florenz

„Man hört so viel, kaum einer kennt’s, drum fahr‘ ich heute nach Florenz“, dichtete ich heute für einen Post für die sozialen Medien und das stimmt. Manche waren schon mit der Schule dort, ich noch nie. Florenz war aber die Wirkungsstätte vieler bedeutender Persönlichkeiten und bei jedem literarischen Kontakt mit denen, treffe ich auch immer wieder auf Florenz. Ob ich hierher gefahren wäre, wenn ich die Gegend besucht hätte oder wann ich das erste mal diese Stadt gezielt angesteuert hätte, bin ich mir aber nicht sicher. Ich hatte Touristenfluten wie in Venedig erwartet. Dort war ich aber auch noch nie. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass heute ein heißer Augusttag war und natürlich war an den Must-See-Hotspots in der florentiner Altstadt viel los. Aber es war kein Gedränge. Ein Selfie ohne Menschen im Hintergrund hätte man aber auch nicht fotografieren können.

Italien: Start ins toskanische Wochenende

Heute läuten wir das Wochenende ein bei unserem freiwilligen Arbeitseinsatz auf dem deutschen Soldatenfriedhof am italienischen Futa-Pass. Gestern sagte mein Kollege Alfons zu mir: „Es braucht schon immer so eine Woche, bis man raushat, wo die wirkliche Arbeit ist und man sich am wirkungsvollsten einbringen kann.“ Da gebe ich ihm vollkommen recht. Denn auch ich muss mir wie alle anderen bei den Arbeitseinsätzen immer meine Nische suchen, wo ich meine Fähigkeiten am besten einbringe. Heute fahre ich wohl wieder den ganzen Tag Traktor. Ich würde auch gerne mit der Motorsense Reihe für Reihe die Grabsteine freischneiden. Dabei habe ich mir nämlich immer meine Musikkopfhörer aufgesetzt und Musik gehört. Die Kopfhörer blenden den Lärm des Gerätes auch aus.

Italien: Paella Toscana

Mitten in der Nacht erwachte ich und haderte etwa eine Stunde mit der Sinnhaftigkeit dieses Arbeitseinsatzes auf dem Kriegsgräberfriedhof Futa-Pass. Dort sind neben dem deutschsprachigen Verwalter noch drei einheimische Gärtner angestellt. Es scheint, als sei uns gar keine Sonderaufgabe zugedacht, die die zweiwöchige Anreise mit der zusätzlichen Arbeitskraft von 20 motivierten Freiwilligen rechtfertigt. Es ist ein Holzhaus zu streichen, in dem Jugendliche untergebracht werden können. Darüber hinaus sind am Wohnhaus des Verwalters Verschönerungsarbeiten mit Farbe vorzunehmen, deren Ergebnis er nur noch drei Monate genießen kann, denn dann geht er in Rente.

Jessica Welt

Seit etwa drei Jahren lasse ich auf meinen Reisen einen GPS-Tracker mitlaufen und füge alle zurückgelegten Routen in diese Karte ein. Strecken, die ich auf dem Landweg zurückgelegt habe, kennzeichne ich orange, welche, die ich zu Fuß gelaufen bin in grün und die, die ich auf dem Wasser per Boot oder Schiff bewältigt blau.