"Influencer vs. Influenza" - Meine Mai-Kolumne im GAB-Magazin

Jessica Purkhardt - Zwischen den Zeilen Das Verschlagworten war im analogen Zeitalter vor allem eine unliebsame Fleißaufgabe von Bibliothekarinnen und Archivaren. Und dabei doch gleichzeitig eine hohe Kunst, mit der durch das präzise Auszeichnen mit wenigen, aber treffenden Stichworten, Wissen, Inhalte und Objekte in den Weiten der Regalmeter und Depots wieder auffindbar waren.
Schallendes Gelächter hätte vor kaum mehr als zehn Jahren durch die blankpolierten Gänge der Büchereien gehallt, hätte jemand die Voraussage geäußert, im Jahr 2018 verstünden sich bereits vorpubertäre Teenager auf das korrekte und durchdachte Setzen von Schlagwörtern.
Sogar freiwillig und mit vorangestelltem Rautenzeichen.

Und doch ist genau das heute der Fall.

Denn ohne die richtige Indexierung durch raffinierte, wortspielerische Hashtags (#) ist das eigene Selfie in den Sozialen Medien kaum auffindbar und damit gleichsam wertlos.
Auch Produktetiketten, Nachrichtensendungen und Werbeplakate nennen längst bereitwillig eine #-Parole, unter der man die eigene Zielgruppe versammeln, mit ihr diskutieren und an sich binden möchte.

Bezüglich Köderfunktion und Haltekraft ist der Hashtag des 21. Jahrhunderts also schlichtweg das digitale Gegenüber zum bereits vor etwa 20.000 Jahren erfundenen Angelhaken.
Der Verdacht liegt damit nahe, dass sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel mit ihrer prägnanten Rauten-Geste längst selbst verschlagwortet hat.

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