Reisetagebuch

Durch den Glacier National Park bis Lake Windermere

Vernon, British Columbia - Nach einem letzten Frühstück im Haus meiner Cousine lade ich mein bescheidenes Gepäck ins Auto, mache ein letztes Selfie mit ihr und dann geht meine Reise weiter. Zunächst fahre ich einige Kilometer nach Norden. Am Shuswap Lake treffe ich wieder auf den Trans Canada Highway, der mich tiefer in das Columbia-Mountains-Gebirge und auf 200 Meter hinaufführt. 

Mitten durch den Nationalpark führt der Trans-Canada-Highway. An seinem Ende liegt das Columbia Valley.
Mitten durch den Nationalpark führt der Trans-Canada-Highway. An seinem Ende liegt das Columbia Valley

Bald erreiche ich den Glacier-Nationalpark, also den Gletscher-Nationalpark. Über 50 % der Parkfläche liegen oberhalb der Baumgrenze von 2000 Metern, zwölf Prozent des Parks sind ganzjährig von Eis und Gletschern bedeckt. Im Park fallen bis zu 17 Meter Neuschnee pro Jahr, diese Schneemengen gehören zu den ergiebigsten der Welt und speisen die über 400 Gletscher. Mitten durch den Nationalpark führt der Trans-Canada-Highway.

An seinem Ende liegt das Columbia Valley. Hier begegnet mir nach einigen Tausend Kilometern wieder der Columbia River. Ihn habe ich bereits in Folge 32 dieses Podcasts in Portland im US-Bundestaat Washington überquert. Wenn man in dieser Ecke Nordamerikas unterwegs ist, ist es keine Kunst dem Columbia River mehrmals zu begegnen, denn er fließt über 1900 Kilometer kreuz und quer durch diesen Teil des Kontinents. Er ist der wasserreichste Fluss Nordamerikas, der in den Pazifik mündet. Das tut er südlich von meinem gegenwärtigen Standpunkt zwischen dem US-amerikanischen Portland und dem kanadischen Vancouver. Hier im Columbia Valley fließt er eigentümlicherweise jedoch nach Norden.

Ich fahre nun nach Süden stromaufwärts bis an den Lake Windermere, den der Columbia River durchfließt und an dessen Ufer eine weitere Cousine von mir lebt
Ich fahre nun nach Süden stromaufwärts bis an den Lake Windermere, den der Columbia River durchfließt und an dessen Ufer eine weitere Cousine von mir lebt

So fahre ich nun nach Süden aber stromaufwärts bis an den Lake Windermere, den der Columbia River durchfließt und an dessen Ufer eine weitere Cousine von mir lebt. Sie hat nach jahrelanger Bauzeit mit viel Eigenarbeit endlich ihr kleines Haus am steilen Seeufer fertiggestellt. Heute sehe ich es zum ersten Mal. Ihre Einfahrt erkenne ich an ihrem roten Pick-up, der mit allem möglichen Nützlichen und Unnützlichen beladen ist. Hier bin ich also richtig. Als ich aussteige, ist es Mittag und weit über dreißig Grad. Deswegen muss ich sie auch eine Weile suchen, denn sie ist gerade auf der Veranda im Untergeschoss des in den Hang gebauten Hauses und wässert dort die Pflanzen. Die Begrüßung ist natürlich herzlich und wenig später grillen wir uns zum Abendessen ein saftiges kanadisches Steak.

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Jessica Welt

Seit etwa drei Jahren lasse ich auf meinen Reisen einen GPS-Tracker mitlaufen und füge alle zurückgelegten Routen in diese Karte ein. Strecken, die ich auf dem Landweg zurückgelegt habe, kennzeichne ich orange, welche, die ich zu Fuß gelaufen bin in grün und die, die ich auf dem Wasser per Boot oder Schiff bewältigt blau.