Meine Rede in der Plenarsitzung vom 13. 10 2016 zur Situation im Bahnhofsviertel

Es herrscht allerdings auch Konsens unter allen im Viertel engagierten Akteurinnen und Akteuren, dass an manchen Orten, die früher nicht als problematisch galten, heute Veränderungen zum Schlechten sicherlich zu beobachten sind. Gerade in der Düsseldorfer Straße - es wurde schon erwähnt - am Platz der Republik, wo schon seit vielen Jahrzehnten immer mit weichen Drogen gehandelt wurde, hat sich die Zahl der Dealer vervielfacht und das unbehelligte Passieren ist, nach meiner Beobachtung, in den Nachstunden nicht mehr so ohne Weiteres möglich. Das muss man einfach anerkennen.

Es kann auch keiner widersprechen, dass in der B‑Ebene zu manchen Tageszeiten die Zahl der Drogenhändler die Zahl der Bahnreisenden tatsächlich übersteigt. Wir setzen aber in diesem Bezug große Hoffnung in den Umbau des Hauptbahnhofes. An dieser Stelle wünsche ich mir natürlich auch, dass die Deutsche Bahn bei ihren Detailplanungen - gerade zur Ausgestaltung der B‑Ebene - auch den Austausch mit erfahrenen Gremien des Bahnhofsviertels, wie beispielsweise der Werkstatt Bahnhofsviertel, sucht. So können nämlich bauliche und strukturelle Fehler, die in der Vergangenheit gemacht worden sind, und die gerade besonders dem Drogenhandel und dem Drogenkonsum Vorschub leisten, aber auch dem sogenannten Wildpinkeln, vermieden werden. Das würde ich mir wünschen. Wer allerdings glaubt, dass im Bahnhofsviertel mit einfachen Rezepten und einzelnen kurzfristigen Maßnahmen weiterzukommen ist - das zeigt die Erfahrung -, wird langfristig keinen Erfolg haben.

Ich danke Ihnen vielmals.

               (Beifall)

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