Tokio: Traditionelle chinesische Medizin zum Essen

Traditionelle chinesische Medizin besteht nicht nur aus zerstoßenen Walpenissen, gemahlenen Nashorn-Nashörnern, erdigen Wurzeln und bitteren Tees.
Selbstverständlich lassen sich viele heilsame Gewürze, Kräuter und Lebensmittel auch zu leckeren Gerichten kombinieren. Heute heißen sie Super Foods, aber natürlich sind sie schon seit 3000 Jahren in Gebrauch. Im Tokioter Restaurant "Qibao Maratan" hat  man sich der Zubereitung von Nudelsuppen nach den Prinzipien der traditionellen chinesischen Medizin verschrieben. Ich habe sie probiert.

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Es kann schon sein, dass man einen Moment vor der Tür warten muss, denn das "Qibao Maratan" ist schon was besonderes. Ramen-Nudelsuppen gibt es in Tokio an jeder Ecke. Aber selten darf man sich sein Essen auf frischen Zutaten selber zusammenstellen und bekommt eine Suppenbasis, die lange Vorbereitung braucht und deshalb entsprechend selten ist. Denn in ihr sind verschieden Gewürze und Kräuer der traditionellen chinesischen Medizin enthalten.
Während man vor der Tür wartet, hat man Gelegenheit, sich den gewünschten Schärfegrad auszusuchen. Das ist eine weitere Besonderheit: Scharfe Suppen muss man auch in der japanischen Metropole etwas länger suchen.

Besonders japanisch - "Schirmherrschaft"

Die japanische Regenzeit (tsuysu) findet an etwa 40 Tagen im Frühsommer statt. Zwischen August und Oktober ist dann Taifun-Saison. Deswegen ist es wichtig, dass ein Regenschirm in Reichweite ist, wenn es runterkommt.

In Japan ist das allerdings kein Problem, denn Regenschirme gibt's in jedem Mini-Markt für weniger als einen Euro. Außerdem stehen vor jedem Hotel oder Herbergeberieb Schirmständer, an denen sich die Gäste bedienen können.

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Wer selbst einen Schirm besitzt und damit aus dem Regenguss ein Restaurant betritt, hat an der Eingangstür die Möglichkeit, den Schirm in einer besonderen Vorrichtung in Plastik zu hüllen, damit das Lokal nicht vollgetropft wird. Umweltfreundlich ist das natürlich nicht und auch nicht notwendig. Denn das Konzept von Schirmständern ist ja bekannt.

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Offenbar besteht in Japan allerdings vielfach die Sorge, der eigene Schirm könnte verwechselt werden und den Besitzer wechseln. Um das zu verhindern, scheut man nicht vor drastischen Maßnahmen. So gibt es in manchen Restaurants sogar abschließbare Schirmständer.

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Cup Noodles Museum Yokohama

Man mag es drollig finden, dass in einem Land wie Japan und einer Stadt wie Yokohama mit unzähligen Kuturschätzen ausgerechnet ein Museum über Tütensuppen zu den Publikumsmagneten gehört. Doch tatsächlich sind Cup Noodles damals eine bahnbrechende Erfindung gewesen und gehören für viele Japaner zum Lebensalltag.

Man hört es schon von Weitem. Yokohamas Cup Noodle Museum wird vor allem von Familien mit KIndern frequentiert. Genau die Kleinen sind auch das Zielpublikum um sie möglcisht früh an eine gefriergetrocknete Ernährung zu gewöhnen und an die Marke zu binden. Das ist eine bewährte Marketingweisheit, gilt für die deutsche Frucktzwerge genauso wie für die Mini-Würstchenkette und wenn es nach der Zigarettenindustrie gehen würde auch für Marlboro und Camel.

Für die Kinder ist es trotzdem ein Erlebnis, denn man darf selbst Ramen Nudeln herstellen. Aus Mehl, Eiern und Wasser und alles ordentlich unter fachkundiger Aufsicht in der Probierküche durchkneten.
Auch darf man sich seine eigene Tütensuppe kreieren und sie dann für 300 Yen (quasi der Ladenpreis) in einem aufblasbaren Plastikkissen verpacken und mit nach Hause nehmen.

"Kobe Beef"

Sogenanntes Kobe-Beef vom japanischen Wagyū-Rind.

Volkskunst-Museum Matsumoto

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{flickr photo=48265170766 align=right size=small}"Schöne Dinge sind einfach schön.
Wer weiß, sieht es nicht. Aber ohne es zu sehen, weiß man nichts. Besser als zu erklären, wann, wo und wie ein Gegenstand benutzt wurde, sollte es ausreichen, einfach zu sagen, dass er schön ist. Entsprechend ist das Herz der Volkskunst, Schönheit in den handgemachten, alltäglichen und von unbekannten Handwerkern hergestellten Gebrauchsgegeständen zu sehen.
Schönheit hat keine Grenzen."

                             Taro Maruyama

So steht es im Eingangsbereich des Matsumoto Folkcraft Museum. Ein kleines Museum, das sich der Bewahrung und Sammlung von kunsthandwerklichen Alltagsgegenständen verschrieben hat. In den offiziellen Sightseeing-Broschüren, in meinem Reiseführer und auch beim Online-Portal TripAdvisor kommt dieser Geheimtipp aber leider gar nicht vor. Ich habe auch nur von einer Freundin von diesem kleinen Museum erfahren.