Über Nacht hat der Zug Nebraska durchquert und als ich aufwache leuchtet gerade die Prärie der Great Plains von Colorado im Sonnenaufgang. Ich beginne mit der minimalen Morgentoilette, für die man nicht mehr braucht als eine Zahnbürste, Zahnpasta, eine volle und eine leere Wasserflasche.
Als das erledigt ist, kommt Denver in Sicht. Vom Zug aus ist nichts Spektakuläres aus zu erkennen aber es steigen hier viele aus und ein.
Als ich heute Morgen aufwache, hat unser Texas Eagle-Zug Texas schon hinter sich gelassen und wir sind im Begriff auch schon aus Missouri rauszufahren. Gerade kommen wir in St. Louis an und überqueren dort den Mississippi hinüber nach Illinois. Diese Strecke bin ich schon einmal gefahren auf dem Hinweg nach Fort Worth. Es ließ sich nicht anders machen, als die gleiche Strecke ein Stück zurückzufahren, um an den Pazifik zu kommen. Immerhin muss ich nicht ganz zurück nach Chicago, sondern nur bis nach Springfield in Illinois. Mein Zug ist mit zwei Stunden Verspätung in Fort Worth losgefahren. Meine Anschlussverbindung in Springfield hätte ich so verpasst. Aber über Nacht hat der Texas Eagle so viel Zeit wieder gut gemacht, dass ich in Springfield sogar noch eine Zeit habe, is es von dort weitergeht. Das schöne bei der Reise mit Amtrak ist, dass man nie sich selbst überlassen ist, sondern immer Personal da ist, das alle Reisenden zusammentrommelt und an den richtigen Abfahrtsteig führt. Man muss sich hier schon sehr dumm anstellen, um verloren zu gehen. Es gibt außerdem nicht viele Verbindungen, deswegen ist alles übersichtlicher als bei uns im deutschen Bahnverkehr.